Die original Gröninga-Nasenflöte

Die Nasenflöte ist ein ziemlich skurriles Instrument und sieht zugegeben beim Spielen einigermaßen komisch aus. Für unterwegs ist sie aber einfach unschlagbar. Sie passt in jede Hosentasche, kann von wirklich jedem musikalisch noch so unbeleckten gespielt werden und bringt selbst bei trübster Regenwetterstimmung Spaß in jede Gruppe. Ausserdem kann man damit wunderbar Käuzchen imitieren. Die Modelle aus Plaste klingen allerdings eher bescheiden und zerbrechen zudem leicht. Daher haben wir uns mal daran gemacht, ein elegant geformtes Stück aus Holz zu entwerfen und konnten schließlich gar nicht mehr damit aufhören, Nasenflöten zu zimmern. Hier also eine hoffentlich einigermaßen verständliche Bauanleitung der original Gröninga-Nasenflöte:

  1. Grundform des Seitenprofils (B) aus einem ca. 4 cm breiten Stück Hartholz (z.B. schöne Obstbaumhölzer) aussägen und bis auf das endgültige Profil runter feilen. Fasern sollten parallel zum Sägeschnitt verlaufen!
  2. SäSägeschnittliine anzeichnen und mit dünnem Sägeblatt (z.B. Japansäge) ganz gerade aufsägen.
  3. OBERTEIL: Markierung für Loch (L) anbringen und mit einem 5mm-Bohrer 4 Bhrungen bündig nebeneinander setzen, sodaß ein 2cm breiter Schacht entsteht. Schacht rechteckig und senkrecht zum Sägeschnitt (S) ausschnitzen.
  4. OBERTEIL: Mit einem scharfen Stechbeitel bündig zum Loch (L) den 2cm breiten Luftkanal (K) aus der Unterseite des Oberteils (O) herausarbeiten. Wichtig: So flach, glatt und gleichmäßig wie möglich! Am besten nach dem Anzeichnen Seiten- und Oberkante mit scharfem Messer einschneiden und dann in dünnen Spänen ausstemmen.
  5. OBERTEIL: Labiumränder am Labium (LA) ebenso einschneiden und dann zuerst von der Oberseite behutsam hinunter schnitzen bis auf einen Viertel Millimeter unter der Luftkanalkante. Dann auch von unten einen Viertel Millimeter wegschneiden, sodass eine messerscharfe Kante genau mittig vor dem Luftkanal entsteht. Zum Prüfen beide Hälften aufeinander legen.
  6. UNTERTEIL: Ober- und Unterteil passend aufeinander legen und von oben Loch (L) mit spitzem Bleistift auf das Unterteil anzeichnen. Seitenränder der Markierung bis zur Forderkante des Unterteils (U) verlängern und so weit einsägen. Dann das zwischen beiden Sägeschnitten liegende Stück rechtwinklig zu (S) ausstemmen oder -schnitzen und glätten.
  7. UNTERTEIL: Nasenloch (N) seitlich und von oben (Winkel + Breite) anzeichnen, mit 4 Bohrungen nebeneinander aufbohren und glatt ausschnitzen ander Nasenöfffnung Kanten runden.
  8. Ober- und Unterteil aufeinander pressen und probespielen. Dabei beide Teile vorsichtig gegeneinander in Richtung des Sägeschnittes (S) verschieben, bis der Ton optimal ist. In dieser Position einen Markierungsstrich über Ober- und Unterteil setzen und in dieser Position verleimen.
  9. Nach dem Trocknen Nasenansatz individuell ausformen, Kanten runden, überschleifen, mit Leinöl tränken, trocknen polieren, fertig!
  10. Wenn man möchte (und sich traut), kann man oberhalb der Nasenöffnung noch ein langes Loch quer durch die Nasenflöte bohren für ein Band zum um den Hals hängen.